tag 1: Ich hebe ab

Am Freitag war es endlich soweit. Mit nur fünf Minuten Verspätung ging es mit der S-Bahn auf den Flughafen Leipzig-Halle. Kurze Zeit später war die Strecke wegen eines Unfalls im Citytunnel gesperrt. Puh, das war Glück!

  

Letzter Aufruf! Die Gepäckaufgabe verlief reibungslos, keine langen Schlangen und so blieb noch genügend Zeit, um gemütlich einen Kaffee und eine Power-Pepsi zu trinken. Dass es ein wenig zu gemütlich war, bemerkte ich schnell, als eine Durchsage für den letzten Aufruf zum Einchecken über die Lautsprecher durch die Flughafenhalle schallte.

 

Zuckerwattewolken: Ich verliebte mich schnell ins Fliegen. Zu wissen, dass es nun um die halbe Welt auf einen anderen Kontinent geht, aus dem Fenster zu schauen und die beste Aussicht zu haben, superfluffige Zuckerwattewolken zu durchqueren, zu sehen, wie die Sonne untergeht, und die Welt nochmal aus einem ganz anderen Blickwinkel wahrzunehmen – unbezahlbar!

 

Indien, ich komme! Nachdem wir nach sieben Stunden Flugzeit noch eine halbe Stunde ein Gewitter über Mumbai umkreisen mussten, setzte der Flugkapitän endlich zum Landeanflug an.

 

Ein Meisterwerk! Die Bilder, die mir der faszinierende und moderne Flughafen bot, haben sich fest in mein Gedächtnis eingebrannt. Eine wahnsinnig tolle Architektur, jede Menge farbenfrohe und fantasievolle Kunstwerke und viel Grün machten mir diesen Ort zu einem Erlebnis. Einfach spektakulär! Ebenso eindrücklich waren die vielen verschiedenen Menschen unterschiedlichster Kulturen. 

 Endlich – die ersten Stempel im Reisepass: Nach Absolvierung eines Bürokratiemarathons, einschließlich Fotoaufnahmen und Hufabdrücke, im Flughafen, verbrachte ich die erste Nacht in Mumbai.

Die Spinnen die Inder – Hupkonzert und Formel 1: Es ist 3 Uhr am Morgen. Ich stehe bei tropischen Temperaturen allein auf der Straße in Mumbai und halte hoffnungsvoll Ausblick nach einem Taxi. Endlich wurde ich fündig. Scheinbar inspiriert von Formel 1 Rennen startete mein Taxifahrer Richtung Hotel. Alles was im Wege stand und fuhr, wurde weggehupt und rasant umkurvt.  Und das alles mit links. Als ich gegen 03:30 Uhr nach dieser Rennfahrt - wahrscheinlich auf Platz 1 - mein Hotel erreichte, stand ich vor verschlossener Tür. Mein Zimmer war Weg. Und das war ziemlich doof. Sprachlos und mit eingeknicktem Horn stand ich in der Nacht. Ein Hoffnungsschimmer. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite lotste mich ein Taxifahrer in das Hotel „Grandeur“. Unter einer lautstark brummenden Klimaanlage schlief ich zufrieden ein.